Szenische Lesungen  begleitet vom Saxophon bis zum Cello

Nicht nur als Sprecher von Hörbüchern, ist Günter Barton ein leidenschaftlicher Vorleser
von literarischen Texten, deren Inhalte er mit szenischen und musikalischen Elementen ergänzt.

Referenzen (Auszug)

  • Montreal/Kanada (Goethe Institut)
  • Heinrich Böll Stiftung Potsdam
  • Gastspieltour vom Bodensee zum Ammersee
  • Literaturfestival Meissen
  • Literaturfestival Berlin/Kreuzberg
  • Wilhelm Busch Museum / Wiedesahl

So oder so ist das Leben << Video >>
Satirisch – musikalisches Kaleidoskop Berlin- Wien
Lars Stoermer / Saxophon, Bassklarinette, Loop

Einmischung erwünscht! << Video >>

Auftragsarbeit  für die Heinrich Böll-Stiftung „ Einmischung erwünscht „ eine Heinrich Böll Lesung
Lars Stoermer / Saxophon, Bassklarinette, Loop

"Was beliebt, ist auch erlaubt" Wilhelm Busch „ 1832 - 1908
Jens Lindenberger / Flöten, Dudelsack und Drehleier

"Bim Bam Bum" - Kurioses zur Weihnachtszeit



So oder so ist das Leben                                                                                  >>     


Wie schade, dass man die Herren Qualtinger, Kreisler, Grünbaum, Farcas, Kästner und Tucholsky
nicht gemeinsam an einem Wiener oder Berliner Kaffeehaustisch zu einem Gespräch versammeln kann.

Wie würden  Sie uns wohl heute mit Ihren sprachlichen Spitzfindigkeiten den gesellschaftlichen Spiegel
vors Gesicht halten. Was für ein Genuss könnte es doch sein, wie sie die aktuellen sozialpolitischen
Tagesthemen literarisch verdichten würden.Nun, was hat sich verändert seit Ihren künstlerischen
Schaffensjahren?

Die Antwort gibt uns der Darsteller Günter Barton, der diese „verschmitzten, hellsichtigen Persönlichkeiten“
mit seiner szenischen Lesung an einem Tisch vereint:

Da sehen wir z.B. einen  Mann, Künstler von Beruf, mit einem Kopfverband, der über die Mücken  räsoniert,
und sich die Frage stellt  „Wie  Kunst entsteht „ und fest davon überzeugt ist,  dass die Serviererin Monika
Ihn lieben muss und nicht seinen Freund Truffaut.

Ein typischer Wiener erklärt uns welchen Sinn es macht seinem Beruf als „Eckensteher“ nachzugehen und
dies mit der größten Selbstverständlich. Denn jede Ecke hat Ihre Aufgabe, Ihre Menschen und Ihre eigene
Philosophie.

Ob es nun die Relativitätstheorie von Einstein ist eine Minute lang auf einer heißen Herdplatte oder auf
dem Schoß der Sitzkassiererin zu sitzen; oder die Sinnfrage eines kleinen Jungen nach den Löchern im
Käse,... es sind alles Geschichten von Menschen, die uns täglich begegnen, von denen wir vielleicht nichts
wissen oder möglicherweise auch nichts wissen wollen.

Das Ideal und die Wirklichkeit sehen eben doch anders aus.

Was diese Sehnsüchte bewirken und auslösen können, dass erzählen uns der in Berlin lebende Schauspieler
und Sänger Günter Barton und der Saxophonist Lars Stoermer aus Hannover:  www.larsstoermer.com


Einmischung erwünscht! Erinnerung an Heinrich Böll                                       >>
und Lars Stoermer (Musiker)
Erzählungen, Briefe, Lyrik von Heinrich Böll
Auftragsproduktion der Heinrich Böll Stiftung

25 jähriges Jubiläum der Heinrich Böll Stiftung in Berlin

„Mit Heinrich Böll ist einer der Großen der deutschen Literatur von uns gegangen.

Er war ein Anwalt der Schwachen und ein Feind der Selbstrichtigkeit. Er trat für die Freiheit des Geistes
ein, wo immer sie in Gefahr war. Er war unbequem und streitbar, er erregte Anstoß und erzeugte Achtung. Seine mutige, engagierte Wache und immer wieder mahnende Stimme wird uns fehlen. Sein Werk bleibt.“

(Richard von Weizsäcker – 6. Bundespräsident)

Heinrich Böll erhielt 1972 den Literaturnobelpreis und wurde als einer der bedeutendsten Romanciers
seiner Zeit gewürdigt. Ebenso kann man ihn als Meister der Kurzgeschichten bezeichnen, mit denen er
seine Laufbahn begann und diesem Genre Zeit seines Lebens treu blieb.

Seine Erzählungen der ersten Nachkriegsjahre sind geprägt von einem sarkastischen  Realismus, passend zum Alltag der sogenannten einfachen Leute, die diese Sprache beschreibt. Bei Bölls Figuren fällt auf, dass er sie mit Vorlieben und Eigenarten ausstattet, die er gut kennt. Er versetzt sie nicht in eine andere Zeit oder einen anderen erkennbaren Raum. Daher ist Böll immer wieder mit der Etikettierung Realist bezeichnet worden.

„Bebend vor Energie“ – so beschreibt er den Fabrikanten Alfred Wunsiedel in der Kurzgeschichte
„Es muss etwas geschehen“.  Ein Mann bei dem alles „Tat“ war. Er schreitet durch die Gänge und
ruft seinen Mitarbeitern zu: „Es muss etwas geschehen“. Pflichtbewusst die Antwort: „Es wird etwas
geschehen“.  –   Die heutigen Wunsiedels sitzen in Berlin und nennen sich Minister. Lauthals rufen
Sie: „Es muss etwas geschehen!“ Sie wollen uns glauben machen, dass Sie nicht nur etwas in der Politik
bewegen können, sondern ebenso in den Unternehmen…!

Mit einer sehr ungewöhnlichen Tätigkeit verdient der Ich – Erzähler in der Geschichte „Der Lacher“ seinen Lebensunterhalt als professioneller Lacher, ohne selbst richtig glücklich zu sein. Er zeichnet ein satirisches Bild der Arbeitsgesellschaft mit absurd komischen Zügen. Er thematisiert eine Gesellschaft, die vom Krieg gezeichnet ist und Ihr Lachen verloren hat.

Politische Wirkung erzielen Bölls Erzählungen dabei vor allem durch seinen sarkastischen Realismus, der auch sprachlich passend zum Nachkriegsalltag der sogenannten einfachen Leute geformt wurde. Seine Figuren stattet Böll mit Vorlieben und Eigenarten aus, die er gut kennt. Er versetzt sie nicht in eine andere Zeit oder einen anderen erkennbaren Raum. Daher ist Böll immer wieder als Realist bezeichnet worden.

Günter Barton  und Lars Stoermer (Saxophon / Bassklarinette) erzählen und interpretieren Böll mit feiner, spitzer Zunge in Wort und Ton. Die klassischen Komponisten (Händel, Dittersdorf, Beethoven und Eigenkompositionen) werden stilistisch verfremdet und stehen in Bezug zu den Texten von Heinrich Böll.
Besetzung 
Günter Barton Schauspieler, Sprecher, www.guenterbarton.de
Lars Stoermer Saxophon, Bassklarinette://www.larsstoermer.com
Kompositionen Händel, Dittersdorf, Beethoven
Eigenkompositionen Günter Barton und Lars Stoermer
Fotos   Stephan Röhl

Vita der Akteure

Lars Stoermer

geb. 1971, Studium an der Hochschule für Musik Hannover; Rundfunkaufnahmen für das  SFB
und den NDR. Gast u.a. auf den Jazzfestivals in Duisburg, Leipzig, Konstanz, Lüneburg und Hannover.

2005: Gründung des Lars Stoermer Quartett. Als Sideman begleitete er u.a. den James Brown Saxophonisten Alfred "Pee Wee" Ellis sowie die Soul-ikonen Marva Whitney, Martha High und
Gwen McGrae auf Tourneen durch Europa. Mit der Band "Wir sind Helden" spielte er von 2005 bis
2008 auf allen großen Rockfestivals in Deutschland sowie auf mehreren Tourneen durch Europa.  

Weitere Zusammenarbeit u.a. mit:  Fette Hupe, Ekkehard Jost, Frederick Köster, Niels Klein,
Julia Hülsmann, Stefan Schultze, Barry Guy, Jazzorchestra Hannover, Gurus Jazzmatazz,
MC Solar.Lars Stoermer komponiert für verschiedene Projekte, von Solo, Duo, Quartett bis
Bigband.                               

Technische Details

Bühne
leerer Bühnenraumvariabel

Technik
1 Aktivlautsprecher mit Klinke oder XLR-eingang, dieser sollte frei beweglich sein, Stromanschluss
auf der Bühne, 1 stabilen Notenständer, 1 verstellbaren Mikrophonständer (Galgenstativ).
Licht und Ton: Klassische Licht–und Tonanlage; je nach Akustik des Raumes eventuell
1 Mikrophon für den Sprecher

Requisite
1 Barhocker, 1 Stuhl, 1 kleiner Beistelltisch


Bim Bam Bum - Kurioses zur Weihnachtszeit                                       >>

„Was beliebt, ist auch erlaubt"
Wilhelm Busch „ 1832 - 1908                                                                                                      >>

Begleitet von Jens Lindemann mit Flöten, Dudelsack und einer Drehleier

Er ist der letzte große Vertreter des komischen Heldengedichts und wurde mit schadenfrohem Bildwitz
und treffsicheren Karikaturen Vorbild u.a. für Verfasser vom Comics und Cartoons.

Dabei blieb unbemerkt, dass Busch alles andere war als ein gut gelaunter Spaßmacher: sein Humor
schillert in den düstersten Farben. 

Das Fritzchen aus „Trauriges Resultat einer vernachlässigten Erziehung„ ist ein extrem verwöhntes
Bürschchen, das  sich von seinen Eltern immer nur bedienen lässt und heute wohl als Exempel einer
schlimmen Wohlstandverwahrlosung beschrieben würde. Dieses Fritzchen setzt dem Schneider Böckel
mit einer Reihe von Boshaftigkeiten zu, bis dieser in einer Art Kurzschluss den Quälgeist mit einer Schere
ermordet.  Was danach einsetzt, kann man nur als potenzierten Schauerroman lesen. Die Eltern von
Fritzchen kommen auf schauderhafte Weise ums Leben, ein Unschuldiger muss für den Mord mit dem
Tod am Galgen büßen, am Ende begeht der Schneider auf üble Weise Suizid.

Sicher ist jedenfalls, dass Wilhelm Busch keine Illusionen hegte über die Fähigkeit der Spezies Mensch
zu Toleranz und humanistischer Moral. In seinem Alterswerk über den „Maler Klecksel„ reflektiert er auch
seine eigenes Scheitern als Künstler. Die bürgerliche Welt war in seinen Bildergeschichten buchstäblich
zerquetscht, zermahlen und zerstochen worden. Mit seinen Karikaturen des Malers Klecksel nimmt Busch
Abschied von der Bildergeschichten, indem er in bitterer Ironie demonstriert, dass auch die Kunst keine
Gegenwelt aufbauen kann zu der grundsätzlich bösen bürgerlichen Gesellschaft.

Wilhelm Busch hat es ganz gut verstanden, mit der Kunst sein Brot zu erwerben. Aber als glücklichen
Menschen können wir uns den hochbegabten Misanthropen kaum vorstellen.

Nach 1886 zog sich Busch als Komiker zurück und privatisierte noch zwei Jahrzehnte als
„Einsiedler von Wiedensahl„.